Großprojekt auf dem BWK-Gelände: Senat beschließt nächsten Schritt

Blumenthal. Der Senat hat in dieser Woche dem Konzept für den BWK-Campus zugestimmt und auch die Mittel für die nächsten Planungsschritte bewilligt. Das hat Falk Wagner mitgeteilt, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion. Den Unterlagen zufolge werden in diesem und im nächsten Jahr Planungskosten in Höhe von knapp 200 000 Euro fällig. Das Geld soll genutzt werden, um einen Rahmenplan zu erstellen und ein Verkehrsgutachten anzufertigen. Rund 60 000 Euro des genannten Betrags gehen für die Projektsteuerung an die Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Das Campus-Projekt in Blumenthal ist das größte bildungspolitische Einzelvorhaben der kommenden zehn Jahre. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Bremer Woll-Kämmerei sollen bis 2029 fünf Berufsschulen zusammengezogen werden. Hier sollen Tausende Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen. Geplant sind zudem weitere Einrichtungen für Sport und Kultur. Als Erstes, so ist den Papieren für das Kabinett zu entnehmen, soll mit der Verlagerung des Berufsschulangebots aus dem Schulzentrum Blumenthal in ein historisches BWK-Gebäude begonnen werden. Und dies „zeitnah“, wie es heißt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Bremen einen städtebaulichen Wettbewerb ausgerufen. Die Jury entschied sich dann im Dezember für den Beitrag, den die Kölner Dependance des niederländischen Planungsbüros De Zwarte Hond vorgelegt hatte. Urteil der Juroren: Der Entwurf sei innovativ und flexibel. Die Planer sehen für das Areal eine Mischung aus historischen und neuen Gebäuden vor. Außerdem eine Mischung verschiedener Nutzungen: Schulen, Wohnheime, einen Handwerkerpark, ein Parkhaus, Sportanlagen, ein Wohnheim, eine Mensa. Der Entwurf war unter anderem deshalb gelobt worden, weil er unterschiedliche Nutzungen miteinander verbindet und außerdem die Verzahnung mit dem Blumenthaler Zentrum zum Thema macht. Dem Blumenthaler Beirat und dem Regionalausschuss sind die Planungen bereits vorgestellt worden, beide Gremien haben zugestimmt.

Falk Wagner begrüßt, dass der Senat nach dem Jury-Entscheid vom Dezember in dieser Woche den nächsten Schritt gemacht hat. „Für Blumenthal ist das von größter Bedeutung. Die Pläne zur Ansiedlung kleiner Unternehmen und Handwerksbetriebe und der dort geplante Berufsschulcampus setzen sowohl in wirtschaftspolitischer wie auch in bildungspolitischer Hinsicht einen wichtigen Impuls.“ Er hofft, dass der Berufsschulcampus im Zusammenhang mit dem geplanten Stadtumbaugebiet in das Zentrum Blumenthals ausstrahlen wird. Deswegen sei es gut, wenn die Pläne nun weiterentwickelt würden. „Blumenthals Zentrum soll Schritt für Schritt wieder aufblühen, und die Entwicklung des BWK-Geländes ist hierfür ein Schlüssel“, sagt Wagner.

Um dieses Ziel zu erreichen, will Bremen Mittel der Städtebauförderung einsetzen. Es sei, so die Unterlagen, „das ausdrückliche Ziel des Senats, den bisher nur bedingt zum Blumenthaler Stadtteilzentrum geöffneten BWK-Standort systematisch mit der benachbarten Mitte des Ortsteils zu verknüpfen.“ Marktplatz und Teile der Landrat-Christians-Straße sollen reaktiviert werden. Offenbar ist dabei auch an „Investitionen und städtebauliche Ordnungs- und Baumaßnahmen“ in der Mitte des Stadtteils gedacht.
von Michael Brandt, aus der Norddeutschen vom 19.06.2020

200 000 Euro für Campus-Planungen