Erzieherausbildung hat viele Facetten: Die Piraten sind los!
„Hui…so schnell war ich noch nie!“, ruft Tilda beim Rollen von der „Schiffsplanke“. Wir sind in den Turnhallen des Schulzentrums Blumenthal an der Eggestedter Straße – die waren kurzfristig in wilde Gegenden und Gewässer verwandelt worden, in denen sich Piraten tummeln.
Phantasie ist grenzenlos, hatten sich die Erzieher*innen der Bildungsgänge FSS 18.3 und FSS Teilzeit 18.1 gedacht und alles mobilisiert, was an Turngeräten, also Seilen, Matten, Kästen und Ringen in den Geräteräumen zu finden war. Die Aufgabe: problemlösendes Denken und motorische Fähigkeiten fördern. Vorausgegangen waren etwa sechs Wochen Vorbereitungszeit, um Stationen für die Grundbewegungsarten Springen, Rollen, Klettern und Schwingen in einer Bewegungslandschaft zu entwerfen. Das Thema „Piratenabenteuer“ war perfekt, denn nun wurden Sporthallen-Seile zu lebenswichtigen Tauen, um mit Schwung Piratenschiffe zu entern, Bretter und Reifen verwandelten sich in Stege durch den Piraten-Sumpf.
Schon früh am Morgen hatte der gemeinsame Aufbau begonnen und nach etwa einer Stunde hatten die angehenden Erzieher*innen – alle in Piratenkostümen – die Turnhalle in eine abwechslungsreiche „Piratenlandschaft“ verwandelt.
Der Einladung zum „Toben“ folgten zunächst 85 Kinder der Kita Wasserturm im Alter von 3-6 Jahren. Anschließend besuchten die vier ersten Klassen der Grundschule Wigmodischule das Piratenabenteuer. Ob an der Wellenbahn, am Kletterkäfig oder auf der Schiffsschaukel, immer wieder waren Freudenrufe zu hören wie:“ …es ist so schön windig in der Schaukel“ oder „So hoch bin ich noch nie geklettert!“
Anerkennung und Dank kam auch von den begleitenden Lehrern und Erzieherinnen, die von diesem Ausbildungsbaustein der angehenden Erzieher*innen profitierten: „Spitzenmäßig, dass wir hier so viele neue Sachen ausprobieren dürfen!“ Eine Erzieherin stellte fest: „Ich hätte nicht gedacht, dass auch die Dreijährigen schon so gut balancieren und klettern können.“ Eine Lehrerin ergänzte: „Es begeistert mich, wie kreativ die Kinder in Bewegung sind! Sie trauen sich richtig etwas zu.“
Mittags um 13 Uhr war der Spaß für die kleinen Freibeuter vorbei – und die großen Piratenkäpt‘ns und -bräute fanden in die berufliche Erzieherrolle zurück: Es folgte die Reflektion ihrer Erlebnisse und Beobachtungen mit den kleinen Gästen. Diese werden als Gruppenarbeit dokumentiert und im Rahmen der Ausbildung bewertet. „Aye Aye Käpt’n!“