Shantae trägt ein schickes Halstuch, hat hochstehende Ohren und seidiges Haar: Sie ist eine junge Hündin und seit 2022 ständige Begleiterin in der Praktikumsklasse. Wie kam es dazu? Ihre Besitzerin, Lehrerin Jessica Lehmann hatte in der Hochphase der Corona-Pandemie, als es strenge Quarantänevorschriften gab und auch in Bremen kurzzeitig die Schulen geschlossen wurden, die Idee, wie die Praktikumsklasse mentale Unterstützung und emotionale Bereicherung erfahren könnte: ein Schulhund war die Idee.
Shantae ist ein Silken Windsprite, eine noch relativ neue Windhundart, der Name ist mit seidige Windelfe gut wiedergegeben. Jessica Lehmann, die diese Hunderasse schon lange kennt und seit Jahren in dem Bildungsgang Praktikumsklasse unterrichtet, wollte die guten Eigenschaften ihrer Hündin dort nutzen: Shantae ist besonders empfindsam, zurückhaltend und spiegelt durch diese Eigenschaften immer auch das Verhalten derjenigen, die sich ihr nähern. Ausgebildet für die Begegnung mit vielen Menschen ist sie auch.
Praktikumsklassen sind ein Angebot an Schülerinnen und Schüler, die zwar einen Schulabschluss haben, aber keine richtige Idee, wie es beruflich weiter gehen könnte – und noch schulpflichtig sind. In diesem Bildungsgang finden sie durch Fachunterricht in Berufsorientierung und Deutsch Unterstützung auf dem Weg in die Arbeitswelt und machen durch Praktika berufliche Erfahrungen, die ihnen eine Entscheidung für die Zukunft erleichtern.
Wenn nun ein Hund in die Praktikumsklasse kommt, hat das unmittelbare Effekte, sagt Jessica Lehmann. Die Schülerinnen und Schüler sind fokussierter, es wird insgesamt ruhiger, sie entwickeln ein Gemeinschaftsgefühl und begegnen dem Hund so sensibel, wie es für den Hund nötig ist, d.h. mit Ruhe, Konzentration und viel Respekt. Das sind positive Effekte für die ganze Klasse ebenso wie für die einzelnen Lernenden – und auch Shantae mag ihre Klassengemeinschaft sehr gerne.