Es war am SOR-Tag im Januar, als in einem Workshop von Schülerinnen und Schülern Kraniche aus Papier gefaltet wurden. Mit diesen Kranichen hat es eine besondere Bewandtnis und jetzt sind diese auf dem Luftweg in Japan gelandet – eine weltumspannende Friedensinitiative.
Die Geschichte der Kraniche geht so: Als 1945 die Amerikaner auf Hiroshima in Japan die Atombomben abgeworfen hatten, starben über 100.000 Menschen sofort und viele später an den Folgekrankheiten. Die kleine Sadoko war zweieinhalb Jahre alt. Einige Jahre später wurde bei ihr Leukämie attestiert. Das kleine Mädchen hatte einen starken Lebenswillen und glaubte an einen alten japanischen Brauch: Du musst 1000 Kraniche aus Papier falten.
Der gefaltete Kranich (orizuru 折鶴) ist eines der ältesten bekannten origami aus Japan und das kann dort jedes Kind, so wie Papierschiffchen oder -flieger in Deutschland. Die Legende sagt, dass Kraniche ein Jahrtausend leben, darum soll das Falten von 1.000 orizuru zur Erfüllung eines Wunsches führen, ein Papierkranich für jedes Lebensjahr.
Die kleine Sadoko, die so gerne leben wollten, begann zu falten. Laut ihrer Familie schaffte sie 1000 Papiervögel zu falten, bevor sie an der Leukämie starb. Damit war die Geschichte aber nicht zu Ende. Freunde und Klassenkameraden sammelten Geld für ein Denkmal für Sadoko, das „Kinder-Friedens-Denkmal“ im Friedenspark mitten in Hiroshima, genau dort, wo die Atombombe niederging.
Bis heute ist es Brauch, mit Jugendlichen Papierkraniche zu falten und währenddessen über den Frieden nachzudenken. Dies taten am SOR-Tag die Lehrerinnen Yvonne Häberlein und Sarah Kropp in einem Workshop. Anschließend schickten sie zwei Collagen mit gebastelten Kranichen nach Hiroshima und bekamen ein Foto zurück, auf dem zu sehen ist, wie die Blumenthaler Kraniche in Japan im Schaukasten ausgestellt werden. Eine weltumspannende Friedensinitiative!